Inselspital Bern – Virtual Reality-App "kinderinsel" unterstützt Kinder bei der Vorbereitung auf den Spitaleintritt und Operationen
- Die Herausforderung & unsere Lösung
- Drei Kapitel gegen Spitalangst
- Optimale Begleitung der Kinder dank Smartphone-Mirroring
- Wie das Projekt umgesetzt wurde
Unter dem Titel «kinderinsel» hat die nexum zusammen mit der Universitätsklinik für Kinderchirurgie des Inselspitals Bern eine Virtual-Reality-App entwickelt, mit der sich Kinder zwischen 5 und 12 Jahren gemeinsam mit ihren Eltern optimal und kindgerecht auf eine bevorstehende Operation vorbereiten können.
Die Herausforderung
Als medizinisches Kompetenz-, Hochtechnologie- und Wissenszentrum mit internationaler Ausstrahlung nimmt das Inselspital Bern eine bedeutende Stellung im Schweizer Gesundheitssystem ein.
Über die Hälfte der Kinder, bei denen eine Operation bevorsteht, leidet unter Ängsten, die sich im Extremfall merklich und messbar negativ auf die postoperative Verarbeitung einer Operation auswirken können. Spitalangst bei Kindern ist ein weltweites Phänomen.
Die Universitätsklinik für Kinderchirurgie suchte nach einer innovativen, kindgerechten und praxisnahen Lösung, um diesen Ängsten mit Hilfe der Virtual-Reality-Technologie begegnen zu können.
Unsere Lösung
Die von der nexum entwickelte VR-App setzt sowohl auf einen explorativen als auch einen erzählerischen Didaktik-Ansatz. Den Nutzern stehen drei Kapitel zur Verfügung: eine immersiv erzählte VR-Geschichte, ein interaktiver Operationssaal sowie ein 360°-Videorundgang.
Über die ganze VR-App hinweg werden die Kinder vom sympathischen «kinderinsel»-Pinguin «Kimi» begleitet, der an verschiedenen Stellen in Erscheinung tritt und alles rund um die bevorstehende Operation erklärt.
Drei Kapitel gegen Spitalangst
- Kapitel 1 - Immersive Geschichte: In der Geschichte erlebt das Kind, aus der Optik eines anderen Kindes, den Weg vom Eintritt ins Spital, über die Operation bis zur Spitalentlassung und erfährt anhand kindgerecht aufbereiteter Schautafeln, den Ablauf von drei häufigen Operationsarten.
- Kapitel 2 - Interaktiver Operationsaal: Das Kind erhält die Möglichkeit, sich in einem virtuellen Operationssaal frei zu bewegen und sich die verschiedenen Geräte und Einrichtungsgegenstände erklären zu lassen.
- Kapitel 3 - 360°-Videorundgang: In verschiedenen 360°-Videos hat das Kind die Möglichkeit, Räumlichkeiten wie den Operationssaal, ein Spitalzimmer, den Empfangsbereich etc. zu entdecken und sich dabei einen Eindruck von den realen Gegebenheiten vor Ort zu verschaffen.
Optimale Begleitung der Kinder dank Smartphone-Mirroring
Obwohl sich die VR-App primär an Kinder richtet, bindet sie auch bewusst Eltern in den Prozess der Operationsvorbereitung ein. Daher wurde als zentrales Feature auch die von der nexum selbst entwickelte Mirroring-Funktion bereitgestellt, dank der Eltern auf einem zweiten Smartphone mitverfolgen können, was ihr Kind in der Virtual Reality sieht, macht und erlebt. Dank dieser wertvollen Funktion haben Eltern auch die Möglichkeit, jüngere Kinder bei der Bedienung zu unterstützen.
Das haben wir gemacht:
Die nexum hat die neuartige Virtual-Reality-App über mehrere Etappen konzipiert und realisiert:
- Fokusgruppe mit Kindern zwischen 5 und 10 Jahren (mit und ohne Operationserfahrungen) sowie einem Elternteil zur Gewinnung von vertieften Erkenntnissen über die Erwartungen der jungen Nutzergruppe an die VR-App und zur Erforschung von möglichen Ängsten (inkl. Rekrutierung dieser anspruchsvollen Zielgruppe über die nexum Digitalkanäle).
- Erarbeitung der konzeptionellen Grundlagen: Entwicklung Storyboard, Definition und Zusammentragen von Inhalten und Fakten, Content-Architektur, Erstellung von Texten und Produktion von Synchronsprecheraufnahmen.
- Entwicklung der VR-User-Experience und des Navigationskonzepts in der Virtual Reality.
- Entwurf, Ausgestaltung, Animation verschiedenster 3D-Protagonisten (Pinguin, Kind, Eltern, diverse medizinische Fachpersonen etc.).
- Programmierung und die technische Implementierung unter Verwendung der VR-Entwicklungsplattform Unreal.
So sind wir vorgegangen:
Vorstudie
Bei der konzeptionellen Entwicklung der «kinderinsel» App stand für uns im Auftakt des Projekts bewusst nicht die Virtual-Reality-Technologie im Vordergrund, sondern, vor allen Dingen, das Thema «Spitalangst».
Im Rahmen einer umfangreichen Fachrecherche haben wir uns ein Bild zum weltweiten Stand der Forschung gemacht: Wie entsteht Spitalangst? Wie äussert sie sich? Wie gehen Kinder damit um? Was sind, auch technologieferne, Ansätze, die schon heute verwendet werden? Darauf basierend haben wir das didaktische Konzept entwickelt, welches der Lösung zugrunde liegt.
In einem zweiten Schritt haben wir unsere Annahmen im Rahmen eines spielerisch aufgebauten halbtägigen Fokusgruppen-Workshop überprüft und unsere Erkenntnisse vertieft. Wir haben mit Kindern der Zielgruppe (Kinder mit und ohne Operationserfahrung) sowie jeweils einem Elternteil über Ängste im Allgemeinen sowie im Zusammenhang mit Operationen im Speziellen gesprochen und unsere ersten Annahmen validiert. Während des Workshops hatten die jungen Teilnehmer auch die Gelegenheit, Ideen für die Inhalte der App in Form von Zeichnungen und Geschichten zu formulieren.
Konzeption und Design
Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen aus unseren Vorstudien und des Fokusgruppen-Workshops entstanden nach und nach das inhaltliche Gerüst, das Konzept für Navigation und User Experience sowie die konkreten Inhalte der verschiedenen Kapitel der VR-App.
Parallel nahm auch das visuelle Design der Lösung Gestalt an. In verschiedenen Etappen entstand das Look & Feel der Nutzeroberfläche sowie des mitgelieferten physischen Onboarding-Packages bestehend aus Cardboard-Brille, Plüsch-Pinguin, Flyer und der liebevoll gestalteten «kinderinsel» Box. Auch die verschiedenen 3D-Protagonisten der App, wie der Pinguin «kimi» sowie der Figuren der Erzählgeschichte, entwickelten sich vom ersten Skizzenstrich bis zum fertigen Animationsmodell.
Implementierung in VR
Die Programmierung und die technische Implementierung der Virtual-Reality-App erfolgte unter Verwendung der VR-Entwicklungsplattform Unreal.
Darin entfielen die aufwendige Animation der verschiedenen Figuren, der Aufbau des kinder- und nutzerfreundlich gestalteten Navigationsmenüs, der Aufbau der virtuellen Räume wie der interaktive Operationssaal sowie die verschiedenen Handlungsspielorte der interaktiven Geschichte, des Kerns der «kinderinsel» App.
Ebenfalls von der nexum wurde die benötigte Smartphone-App für Android und iOS entwickelt. Diese bietet erst den Zugang zur Virtual-Reality-Anwendung und ist auf den jeweiligen App-Stores zum freien Download in der Schweiz erhältlich.
Willkommen in der Kinderinsel
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„Dank der Realisierung dieser App, können unsere Patienten und ihre Eltern von zu Hause aus unsere Klinik und den Ablauf des Spitalaufenthaltes kennenlernen. nexum hat unsere ‚Türen‘ geöffnet, dafür sind wir sehr dankbar!“